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Bist du immer noch Opfer von allen Umständen, die sich im Außen ereignen? Oder bist du bereit für ein neues Lebensgefühl? Frei, leicht, unabhängig!

Wenn es dir heute nicht gut geht, weil dich wieder einmal dein Chef oder deine Chefin, dein Partner oder deine Kinder geärgert haben, dann wiederholst du einfach nur ein altes Muster, dass du einmal gelernt hast. Vielleicht geht es dir aber auch einfach nur schlecht, weil dir das Wetter heute nicht passt, es ist zu kalt oder sogar auch zu heiß. Oder es geht dir besonders gut, weil du gerade eine Gehaltserhöhung oder ein liebes Mail einer Freundin bekommen hast. Du kennst das sicher!
Wie auch immer die Situation auch ist, es ist jemand anderer dafür verantwortlich wie es DIR geht. Du bist das “Opfer”! Irgendjemand oder irgendetwas trägt dafür die Verantwortung. Du hast damit rein gar nichts zu tun! 😉 Erkennst du dich wieder? Falls nicht, dann gratuliere ich dir, du bist schon sehr bewusst unterwegs! Aber was ist mit all den Anderen, die sich jetzt angesprochen fühlen? Und was heißt “Opfer”, wenn es dir doch gerade “gut” geht?

Ich verwende den Begriff Opfer nicht nur in Zusammenhang mit negativen Ereignissen. Opfer bist du immer dann, wenn du glaubst, dass das was du fühlst oder erlebst nichts mit dir zu tun hat. Du glaubst dann daran, dass wenn es nicht den langsamen Autofahrer vor dir gäbe, das Wetter schön wäre, die Kinder leise und der Strand sauber, dass es dir dann gut gehen würde. Und genauso glaubst du, dass es dir nur dann gut gehen kann, wenn der geliebte Partner bei dir ist, die Blumen wundervoll duften, und die Sonne scheint. Du läufst also dein ganzes Leben lang durch die Welt und versuchst deshalb unangenehme Dinge zu vermeiden oder zu ändern, und angenehme Situationen in deinem Leben zu erschaffen. Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr.

Du besuchst Selbsthilfe-Seminare, Ehe- und Familienberatungen, Workshops und liest zahlreiche Bücher, wie du das alles ändern kannst, damit dein Leben endlich einfach, glücklich und zufriedenstellend sein wird. Gelingt dir das nicht, dann findest du dich damit ab und resignierst für den Rest deiner Tage.

Was wäre aber, wenn du das alles nicht mehr brauchst und von einem Tag auf den anderen all dies ändern könntest, quasi wie mit dem Zauberstab? Wäre das eine Lösung für dich?

Falls ja, dann verrate ich dir ein großes Geheimnis: Du hast diesen Zauberstab schon längst in der Hand. Jeder von uns. Ohne Ausnahme. Die Lösung ist “Eigenverantwortung” oder auch “Selbstermächtigung”. Du brauchst nichts und niemanden da draußen verändern. Es liegt einzig und allein an dir!

Ich habe vorhin beschrieben, wie du dich als Opfer verhältst. Hier noch einmal ein bisschen genauer. So lange du jemanden oder etwas im Außen für deine Gefühle und Emotionen verantwortlich machst, wirst du immer wieder Opfer sein. Egal ob es sich um gute oder schlechte Gefühle und Emotionen handelt. Du bist ein Opfer der Umstände.

In Wirklichkeit ist aber alles ganz anders. Wie könnte es sonst sein, dass ein und dieselbe Situation bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Gefühle oder Emotionen hervorruft. Während du aufjubelst, dass es heute 20 Grad im Schatten hat, weil dir endlich nicht mehr heiß ist und du gut schlafen kannst, jammert dein Freund, wie kalt es ist und läuft den ganzen Tag mies gelaunt durch die Welt. Was ist also die Ursache dafür?

Die Ursache liegt in der Bewertung der Situation. Während du im Büro sitzt und dich freust, hat dein Freund sich einen Urlaubstag genommen und wäre gerne baden gegangen. Du bewertest also das Wetter als positiv und er als negativ. Und ihr tut nichts anderes, als das was ihr gelernt habt. Du bewertest alles und jeden und genau da entsteht das Dilemma. Wäre es dir möglich, mit der Wertung aufzuhören, wäre das dein Schlüssel, dein Zauberstab. Sobald du es sein lässt zu bewerten, und einfach nur annimmst, was da ist, kann sich deine Emotion und dein Gefühl in der Sekunde ändern. Du kannst dann einfach nur wahrnehmen was ist, und dich dabei voll und ganz auf dein Gefühl konzentrieren. Oft genug weißt du nämlich gar nicht mehr, was du genau fühlst, weil deine Gefühle von Emotionen überlagert sind. Emotionen bringen dich nämlich in Bewegung, und das ist viel besser spürbar als ein Gefühl. Falls du nicht genau verstehst, wo hier der Unterschied liegt, dann lies doch bitte in meinem Blog “Emotion oder Gefühl” nach. Dort habe ich das sehr genau beschrieben.

In dem Moment, wo du eine Situation bewertest, projizierst du das Gefühl auf den Auslöser. Also der Andere oder das Ereignis ist “schuld”, dass es dir jetzt so geht. Das machst du dein ganzes Leben schon so, bis auf eine kurze Zeit als du noch ein ganz kleines Baby warst. Du warst mit allem, was war in Frieden. Du kennst sicher diesen Ausdruck auf dem Gesicht von ganz kleinen Kindern, wenn sie glücklich und friedlich in ihrem Bettchen liegen. Sie melden sich natürlich auch, wenn etwas nicht passt, z.B. wenn sie Hunger haben oder ihnen kalt ist. Aber das hat mit dem Überlebenstrieb zu tun. Sobald das Bedürfnis befriedigt ist, ist alles wieder gut. Oder hast du schon einmal ein Baby erlebt, dass stundenlang böse war, nur weil es nicht gleich etwas zu essen bekommen hat. Nein! Sobald es satt ist, genügend Aufmerksamkeit hat und ihm wieder warm ist, lächelt es dich an. Der Glaube, Opfer zu sein, kommt erst viel später.

Du lernst also mit der Zeit, deine Gefühle auf andere Menschen und Situationen zu projizieren. Und wenn du genug davon hast, dann versuchst du das im Außen entweder zu vermeiden oder zu forcieren. Du verlangst, dass sich die Menschen in deiner Umgebung ändern, oder wechselst sie aus, suchst dir andere Freunde, Partner, Jobs. Du wirst süchtig danach, dass deine Umgebung, dein Job, deine Freunde, deine Hobbies dir “gute” Emotionen und Gefühle vermitteln. Tust alles dafür, dass dies geschieht. Bis du nicht mehr kannst. Denn diese Suche erfordert ganz viel Energie von dir, und irgendwann bist du leer. Ausgepumpt und ausgebrannt, körperlich und emotional. Wenn du jetzt wieder entdeckst, dass du diese Gefühle sowieso in dir hast, darf die Suche aufhören.

Und  du kannst aufhören jemand anderen für deine Gefühle verantwortlich zu machen. Du kannst sie, egal welche, ganz einfach spüren, in dir, bis sie in deinem Herzen einen Platz finden. Im besten Fall verwandeln sich diese Gefühle in pure Liebe! Manchmal musst du jedoch, um dort hinzukommen durch ein Schmerzfeld gehen.

Während deiner Kindheit hast du einige Verletzungen erlitten, die dich dazu gebracht haben, zu entscheiden, dass du ein bestimmtes Gefühl nie wieder spüren möchtest. Du hast diesem Gefühl damals eine negative Bewertung verpasst und deshalb brauchst du jetzt eine Emotion, die du stattdessen fühlen kannst. Mit der Emotion versuchst du den Druck abzubauen, den du brauchst um das Gefühl zu unterdrücken. Leider musst du dafür aber sehr viel Energie in deinem Leben aufwenden, die dir irgendwann fehlt. Hast du einmal beschlossen, deine sogenannten”negativen” Gefühle zu unterdrücken, bist du leider auch nicht mehr in der Lage die “positiven” zu spüren. Du hast einfach verlernt, dass alle Gefühle in dir sind, ein Teil von dir sind, den du einfach fühlen darfst, wenn du es dir wieder erlaubst. Deine Gefühle haben in Wirklichkeit nichts mit den Situationen im Außen zu tun. Sie waren schon immer in dir und sie werden immer da sein. Du hast nur entschieden sie nicht mehr wahrzunehmen.

Beginnst du damit, deine Gefühle wahrzunehmen, dann beginnt für dich ein neuer Abschnitt deines Lebens! Wenn du verstehst, dass deine Gefühle eine Teil von dir sind, dann kannst du in Zukunft selbst entscheiden, wie du dich fühlst. Du bist nicht mehr länger Opfer, sondern bist in der Lage alles in deinem Leben so zu nehmen, wie es ist. Das was im Außen geschieht, und das was es in dir auslöst. Mit der Zeit wird es immer leiser in dir werden, deine Emotionen wie Traurigkeit, Wut, Depression oder Angst werden immer weniger, weil du es zulässt wirklich zu fühlen. Du wirst immer feinfühliger, was deine Gefühle betrifft und kannst plötzlich wieder wahrnehmen wie sich Freiheit, Leichtigkeit, Glück, Zufriedenheit oder Liebe anfühlt, ohne dafür einen Auslöser im Außen zu benötigen. Einfach so, in dir selbst!

Was du dafür brauchst? Gar nichts? Oh doch! Du brauchst den Mut, dich deinen Gefühlen zu stellen. Du brauchst den Mut, dem Schmerz ins Auge zu sehen. Und du musst dich dafür entscheiden, jeden Tag neu, dir dein Verhalten bewusst zu machen, so lange, bis es ganz automatisch und von selbst geschieht. Bis es für dich ganz selbstverständlich wird, Verantwortung für deine Gefühle zu übernehmen.

Ich habe in so vielen Sitzungen dieses Wunder beobachtet, wenn meine Klienten ihre Gefühle zum ersten Mal wirklich bewusst wahrgenommen haben. Ich habe die Verwunderung gesehen und gespürt, wenn sie bemerkt haben, dass all die schlimmen Erwartungen, die sie befürchtet haben, nicht eingetreten sind. Es ist so wunderbar, Menschen bei diesem Prozess zu begleiten. Und die Entwicklung zu sehen, dass wenn sie sich ihren Gefühlen stellen, plötzlich mehr Zufriedenheit, Freude, Ruhe und Frieden sein darf. Dauerhaft und für immer!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen den Mut, diesen Weg zu gehen!

Herzlichst

Petra

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